Health Tech Cluster Switzerland

International sind Schweizer Produkte für das Gesundheitswesen nicht erst seit der Covid-19- Pandemie gefragt. Über 40 Prozent aller Warenexporte können dem Healthtech-Bereich zugeordnet werden, d.h. sie stammen aus den Branchen Pharma/Biotech, Medtech oder Diagnostik. Healthtech zählt damit zu den grössten Industriezweigen der Schweiz.

Wie hat sich der Aussenhandel unter der Pandemie entwickelt? Der Zwölf-Monats-Vergleich (Nov. 2018 – Okt. 2019 mit Nov. 2019 – Okt. 2020) zeigt, dass Healthtech-Exporte wertmässig um geringe 0.8 Prozent sanken, die Importe hingegen um 11.4 Prozent zunahmen. Letzteres kann auf die steigende inländische Nachfrage aufgrund der Pandemie zurückgeführt werden. Produkte, die nicht oder nur in ungenügender Stückzahl im Inland produziert werden, wurden verstärkt importiert.

Quelle: Eigene Auswertung, basierend auf Daten der Eidg. Zollverwaltung (2020).

Interessant ist eine detailliertere Auswertung nach Healthtech-Warengruppen. Der Schweizer Aussenhandel mit Desinfektionsmitteln, deren Ausgangsstoffe und Beatmungsgeräten entwickelte sich seit Anfang 2020 schwunghaft. Bis Oktober haben sich die Exporte mehr als verdoppelt, die Importe sind um rund 80 Prozent gestiegen. Interessant ist die Beruhigung des Handelswachstums in den Sommermonaten, was mit den weltweit nachlassenden Fallzahlen erklärt werden kann.

Quelle: Eigene Auswertung, basierend auf Daten der Eidg. Zollverwaltung (2020).

Bislang scheint sich die Healthtech-Branche in der Schweiz trotz der weltweit eingesetzten Wirtschaftskrise gut zu behaupten. Denn im Vergleich zum Rückgang der Schweizer Gesamtexporte um -7.5 Prozent war die Healthtech-Branche mit den erwähnten -0.8 Prozent weniger betroffen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob eine Normalisierung an der Pandemie-Front mittelfristig auch zu neuem Wachstum führen wird.