Health Tech Cluster Switzerland

Natürlich, wir alle kennen es: Ausreichend Bewegung sowie eine ausgewogene und gesunde Ernährung sind individuell beeinflussbare Grössen, um die Lebenserwartung zu erhöhen. Seitens Wirtschaft und Politik führten beispielsweise der gestiegene Wohlstand, Schutzmassnahmen in gefährlichen Berufen und die geringere Belastung mit vielen umweltschädlichen Stoffen in der Vergangenheit zu einer zunehmenden Lebenserwartung.

Sozialer Status als Einfluss auf die Lebenserwartung

„Moment!“, mag man einwenden. „Ging da nicht die qualitativ verbesserte Gesundheitsversorgung vergessen?“ Natürlich hat auch die Healthtech-Branche ihren Anteil am Erfolg. Doch gemäss Angaben des Bundesamtes für Statistik spielt der soziale Status für ein langes Leben eine gewichtigere Rolle als die Gesundheitsversorgung. Eine wichtige Einflussdeterminante ist dabei das Bildungsniveau: Je höher dieses ist, umso stärker ausgeprägt sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten, ein lebensverlängerndes Gesundheitsverhalten zu praktizieren.

Jahre in guter Gesundheit als Qualitätskriterium

Mindestens so bedeutend wie die Lebenserwartung sind die Anzahl der Jahre, die man statistisch gesehen bei guter Gesundheit verbringt. Ein langes Leben an sich dürfte eine individuell geringere wahrgenommene Qualität aufweisen, wenn man beispielsweise jahrelang ans Bett gefesselt ist. So hat innert 25 Jahren (1992-2017; letzte verfügbare Daten) die Zahl der Jahre in guter Gesundheit für Frauen von 65.3 auf 70.8 Jahre zugenommen, bei Männern von 63.9 auf 69.8 Jahre.

Rechnerisch bedeutet dies aber, dass heute immer noch 14.6 (Frauen) respektive 11.6 (Männer) Jahre bei nicht guter Gesundheit verbracht werden. Neben dem sozialen Status dürften hier auch in Zukunft Innovationen aus der Healthtech-Branche dazu beitragen, die Zahl der gesunden Jahre weiter zu steigern. Dabei geht es nicht nur um neue pharmakologische Ansätze, um heute chronische Krankheiten zu heilen. Vielmehr sind auch medizintechnische Innovationen gefragt, um die Bewegungsfähigkeit zu erhalten, wie innovative Sensoren für die Sturzprävention, treppensteigende Rollstühle oder andere Assistenzsysteme, die den Alltag – insbesondere in den eigenen vier Wänden – erleichtern. Die Teilhabe am Sozialleben, die Pflege des Freundeskreises und ein hoher Grad an Selbständigkeit gehören gemäss verschiedener Studien ebenfalls zu einem als gesund empfundenen Leben.

Healthtech-Innovationen sind also weiterhin ein gefragtes Tätigkeitsfeld, um unserer Bevölkerung eine hohe Lebensqualität im Alter zu bieten.